Konzeptionsreferenzen
Mehrsprachiger Multidomain-Relaunch für die DGAP
Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) ist ein renommierter Think-Tank, der seit 1955 die politische Debatte über Außenpolitik in Deutschland und Europa prägt. Die Zeitschrift »Internationale Politik« (IP) ist das unabhängige deutschsprachige Periodikum, das gedruckt und digital erscheint, flankiert vom englischsprachigen digitalen Journal »IP Quarterly«.
Die Aufgabe
Kunde Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e. V.
Auftragnehmerin CoWAIN
Projekt Relaunch
Details
Rund 30.000 Inhalte und gut 3.500 Personenprofile, die das CMS Drupal in der Version 7 für 2 Domains verwaltete (historisch sogar 4 Domains) sollten nach Drupal 8 migriert und dabei umstrukturiert werden. Ziel war u. a., die umfangreichen Eingabemasken zu optimieren und damit die Nutzungszufriedenheit zu erhöhen. Die Verschlagwortung aus zwei Taxonomien mit rund 500 Begriffen musste teilweise auf zwei weitere Taxonomien gemappt werden. Etliche Workaround mussten abgeschafft werden und die gute Indizierung in den Suchmaschinen sollte keinen Schaden nehmen. Hinzu kamen neue Anforderungen an die Vernetzung von Inhalten und Mehrwerte für die Mitglieder.
Erschwerend kam hinzu, dass das Design separat ausgeschrieben und beauftragt worden war. Wie so oft in solchen Konstellationen verzögerte sich diese Phase, so dass Inhaltemigration und Implementation der neuen CMS-Version bereits fast abgeschlossen war. Und auch keine Überraschung: das Design berücksichtige viele Aspekte der Bestandsinhalte nicht. Hierfür mussten Lösungen gefunden werden.
Bestandsanalyse
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Das ist Fleißarbeit: Wir analysieren die Struktur der Datensätze für jeden Inhaltstyp, jede Taxonomie und die Nutzerprofile, erfassen dabei alle Felder nebst Typ und Einschränkungen. Dann diskutieren wir mit der Kundin das Optimierungspotenzial.
Im nächsten Schritt formen wir die neue Struktur der Datensätze und ergänzen diese um Informationen, die für die Migrationsskripte benötigt werden. Wenn wie in diesem Fall Inhalte auf mehrere neue Inhaltstypen aufgeteilt werden sollen, identifizieren wir Merkmale für die Automatisierung.
Dadurch ergibt sich zwangsläufig eine tiefgehende Kenntnis über das Inhaltsinventar. Diese Erkenntnisse sind hilfreich in der Diskussion von Designentwürfen, in die wir einbezogen wurden, um Umsetzungshürden frühzeitig zu erkennen und Alternativen erarbeiten zu lassen.
Automatisierung mit gestalterischer Flexibilität
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Der Wunsch nach Arbeitserleichterung durch Automatisierung und robuste standardisierte Inhaltserfassung begegnet uns in unserer Arbeit immer wieder. Genauso verständlich ist der Wunsch nach redaktionellen Eingriffsmöglichkeiten, der der Automatisierung meistens entgegensteht. In einigen Fällen ist es uns aber gelungen, diese Wünsche zu verbinden. Hier zum Beispiel mit der Möglichkeit, Blöcke mit aggregierten Inhalten einerseits kontextbezogen vorzufiltern, andererseits aber Gestaltungsmöglichkeiten anzubieten.
So bietet beispielsweise ein Block mit aktuellen Publikationen Steuerungsmöglichkeiten. Je nach Einsatzzweck kann er mit 12 kleinen Teasern mit Load-More-Button und einem Filterbereich auf einer dedizierten Seite eingesetzt werden.
Derselbe Block kann auf der Startseite als großer Aufmacher-Teaser (»Neueste Publikation«) eingefügt werden oder mit kleinen Teasern als 3er-Slider (automatisch 2er-Slider bei schmalen Bildschirmen). In Kombination verwendet, kann der zweite Block so eingestellt werden, dass er das 1. Element überspringt (vermeidet die Doppelung).
Dieses Prinzip wird auch für Mediatheken und Autoren-Blöcke eingesetzt.
Vielschichtige Verknüpfung von Inhalten
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Eine der Stärken von Drupal ist das mehrdimensionale Verknüpfen von Inhalten, die in immer neuen Varianten automatisch zusammengestellt werden können. Dieses Prinzip nutzten wir schon in der Planung der Eingabemasken. Verschiedene Inhaltstypen (Publikationen, Veranstaltungen, Pressemitteilungen u. a.) und Taxonomiebegriffe (Forschungsprogramme, Schwerpunktthemen u. a.) können über Eingabefelder mit Auto-Vervollständigung mit Expert*innenprofilen, anderen Taxonomiebegriffen, anderen Inhalten verknüpft werden.
So findet man auf der Seite zu einem Forschungsprogramm neueste Publikationen, kommende Veranstaltungen, Forschungsprojekte, Mitglieder des Programms und Themen bzw. Regionen, die damit im Zusammenhang stehen.
Auf der Profilseite einer Expertin wiederum erscheint automatisch ein Link zum Forschungsprogramm, darüber hinaus Publikationen, an der sie mitgewirkt hat, Links zu Schwerpunktthemen und Auftritte in den Medien.
Auf einer Seite zu einem Schwerpunktthema indes werden Publikationen zum Thema aggregiert, sind passende Forschungsprogramme verlinkt und findet man die Expert*innen zum Thema.
Eingeloggte Mitglieder können Inhalte und Personen bookmarken und finden diese zusammengestellt in ihrem Dashboard.
Individualisierung im Mitgliederbereich
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Wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind, sind Profile von registrierten Usern öffentlich zugänglich (als Expertin, als Autor), sonst wird der Zugriff aus Datenschutzgründen unterbunden.
Davon unabhängig haben alle User Zugang zu einem individuellen Dashboard. Durch eine kluge Planung von Zugriffsrechten finden sich dort unterschiedlichste Informationen: Abonnent*innen der IP finden Links zur Abo-Verwaltung und zu den Artikeln auf ihrer Merkliste. DGAP-Mitglieder finden neben Links zu zugriffsgeschützten Inhalten (z. B. Protokolle, Veranstaltungsmitschnitte) und ihren Merklisten auch Teaser zu exklusiven Veranstaltungen und können ihre Anmeldung nebst Gästen organisieren.
Dieses Projekt gewann 2020 einen Splash-Award.