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Leistungen

Freiheit, die wir meinen – Teilhabe ohne Barrieren

Einmal davon abgesehen, dass wir es erst meinen mit Inklusion und Teilhabe – Barrierefreiheit kommt allen Menschen zugute. Denn wir alle können temporär oder situativ in vielerlei Hinsicht behindert sein.

Ist Barrierefreiheit für Sie eins dieser Buzzwords am Multimediahimmel? Eine lästige Anforderung, die ganz am Ende Berücksichtigung findet, falls noch Budget übrig ist? Dann sind Sie bei uns vielleicht nicht sooo gut aufgehoben. Wir wollen Ihr Bestes, aber dabei müssen Sie schon mitspielen. Beispielsweise, möglichst viele von Ihrer Zielgruppe zu erreichen und bei der Nutzung Ihres Angebots zu unterstützen. Oder können Sie es sich wirklich leisten, auf einige Prozent davon zu verzichten? Allein in Deutschland gibt es rd. 350.000 Blinde und stark Sehbehinderte.

Als das Stichwort aufkam, witterten noch einige Agenturen das große Geschäft – und unter uns: es dürfte auch gern eins sein, wenn man sich mal umschaut, wieviel Nachhilfebedarf man so sieht. Nachhilfe brauchen nur leider auch einige Agenturen, die auf der Buzzword-Welle schwimmen (Entschuldigung, hier ist Kollegenschelte wirklich mal angebracht).

Was bedeutet Barrierefreiheit?

Barrierefreiheit oder (realistischer gefordert) Barrierearmut bedeutet: Keine Hürden beim Erfassen von Inhalten und Bedienen von Benutzeroberflächen errichtet zu haben. Viele denken hier umgehend (und ausschließlich) an Ausgabehilfen für Blinde: Screenreader in Form von Sprachausgabe oder Braillezeilen. Oft haben wir da schon gehört: »Blinde sind keine Zielgruppe für uns« (erwähnten wir schon das verschenkte Marktpotential?) Aber Hürden gibt es so unterschiedliche, wie es Einschränkungen in den Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeiten gibt.

Das geht schon bei hohen Dioptrienzahlen los, gegen die man mit vergrößerbaren Schriften ansteuern kann. Oder Farbenblindheit: »Klicken Sie den roten Button für den Testzugang oder den grünen Button zum Download« – Klicken? Ach ja, wenn man denn die Maus uneingeschränkt nutzen kann. Und auch wer sich unbefangen als »nichtbehindert« einstufen würde, kennt vielleicht das Handicap-Gefühl bei einem spiegelnden Display im Sonnenlicht. Ist Ihnen mal aufgefallen, wie oft Ihr Computer akustisches Feedback gibt? Sind Sie auch bei Baustellenlärm gut informiert, was gerade vor sich geht?

Freiheit ist für uns in jeder Hinsicht ein hohes Gut: Bei jeder Produktion von Benutzeroberflächen spielt für uns Barrierfreiheit eine Rolle und wird, sofern ohne nennenswerten Zusatzaufwand möglich, von uns auch gleich umgesetzt. Manche Dinge brauchen allerdings etwas länger. Über Aufwand und Nutzen unterhalten wir uns gern ganz in Ruhe mit Ihnen. In Leichter Sprache.

Vertiefen
  • Die (englischsprachige) Video-Kompilation der Web Accessibility Initiative (WAI) des W3C gibt eine leicht verständliche Einstimmung in die verschiedenen Perspektiven.
  • Unser bewusst provokant betitelter Blogbeitrag beim CMS Garden »Blinde sind nicht unsere Zielgruppe« zählt neben diesen Perspektiven auch Hilfsmittel und Standards auf, ergänzt durch eine Liste an Aufgaben, die in verschiedene Zuständigkeitsbereiche fallen. Denn Barrierefreiheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Redaktion, Design, Content-Management-System, Entwicklung und Qualitätssicherung.
Richtlinien

Richtlinien (+1), nach denen wir Ihre Benutzeroberfläche erstellen oder begutachten:

  • BITV – Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung
  • WCAGWeb Content Accessibility Guidelines
  • ATAGAuthoring Tools Accessibility Guidelines
  • BIK-Test – BITV-Test des Projekts Barrierefrei Informieren und Kommunizieren
  • Screenreader-Usability-Tests – mit Proband*innen, die diese assistiven Technologien regelmäßig nutzen

Automatisierte Tests

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Prüftools für die Barrierefreiheit, die man bei der Projektumsetzung fortlaufend einsetzen kann. Wir nutzen selbst einige davon. Aber machen Sie sich bitte keine Illusionen: Automatisierte Tests finden maximal 40% der Probleme (selbst wenn sie die Ergebnisse mit einer Skala abgleichen, die 100% suggeriert). Ob ein Bild einen sinnvollen Alternativtext hat, kann derzeit nicht automatisiert geprüft werden, dafür braucht die »künstliche Intelligenz« noch eine Weile. Auch die für Screenreader-Nutzende vitale semantische Gliederung der Inhalte ist schwer automatisiert zu beurteilen.

Prüfen Sie also bitte gern automatisiert. Aber verzichten Sie nicht auf eine Beurteilung durch Menschen. Das schließt Expert*innen wie uns mit ein, aber auch Schulungen für Ihr Redaktionsteam sind unbedingt sinnvoll. Und denken Sie auch an Usability-Tests mit möglichst diversen Proband*innen.

Lesen Sie mehr darüber, welche Methoden wir dabei einsetzen